Geschrieben 8/82
"Wenn vom Haß besoffene alte
Leute an die Macht kommen, hat die Moral nichts mehr zu melden..." Es ging
um Reagan und Cohumeini.
2016 an den Rand der Betrachtung
geschrieben: "Es gibt solche Erfahrungen. Aber insgesamt trifft etwas mehr
Versöhnung die Sache eher."
Eine harte Anmerkung, der FR als
Annonce eingeschickt, wurde nicht angenommen.
2016 sage ich mir: Der Mann, die
Frau hatte Recht.
Das Gedicht Karl Kraus "Weg
damit" als bemerkenswertes Gedicht aufgenommen.
Unverändert gültig 1982 und 2016.
Verschulden einer paktierenden Elite.
Anmerkung zur Diskussion des Namens
Corpus Christi für ein Atom-U-Boot.
2016 dazu: In ihrem Pathos zu
aufgeblasen, dadurch ein fanatischer Zungenschlag gegen den Menschen überhaupt.
Das gleiche zum Thema "Hiroshima-Bäume
(im Palmengarten) sind verdorrt".
Unkommentiert bleiben auch 2016 die
Meldungen der FR zu
- israelische Soldaten spielen mit
dem Hammer des (jordanischen) Parlamentspräsidenten herum und
- Ansicht von Dan Yardi zu
Bombardierungen von Krankenhäusern in Westbeirut.
*
Ernst Jünger erhielt den
Goethe-Preis.
Was aber nicht angehe, "das ist
der Versuch, Ernst Jünger das schlimmste Kainszeichen, das es seit 1933 geben
kann, aufzudrücken. " (OBB Wallmann zur Verleihung des Goethe-Preises).
Ernst Jünger: "Wir brauchen für
die kommenden Zeiten ein eisernes, rücksichtsloses Geschlecht. Wir werden
wieder die Feder durch das Schwert, die Tinte durch das Blut, das Wort durch
die Tat, die Empfindsamkeit durch das Opfer ersetzen - wir müssen es, sonst
treten uns andere in den Dreck." - " Im gleichen Maße jedoch, in dem
der deutsche Wille an Schärfe und Gestalt gewinnt, wird für den Juden auch der
leiseste Wahn, in Deutschland Deutscher sein zu können, unvollziehbar werden,
und er wird sich vor seiner letzten Alternative sehen, die lautet: in Deutschland
entweder Jude zu sein oder nicht zu sein." - "Hätten die Engländer
nicht zwei unnötige Kriege mit und geführt, so könnten sie noch groß da stehen.
"
Im Spiegel:
"Ich bin ja nie mit
Staatsformen zurechtgekommen, sondern schon als Unterprimaner in die Fremdenlegion
ausgerissen, weil mir die bürgerlichen Zustände nicht zusagten, und das ist
eben mein Elend bis heute... Was darf man denn heute? Die Sachen, die man darf, sind doch, sagen wir mal dem
Barock gegenüber, gewaltig reduziert.
Zum Beispiel dürfen Sie heute nicht
sagen: "Ich bin ein Faschist." Dann sind Sie schon gleich der
Unterste. Oder: Sie dürfen nicht auf der linken Seite fahren mit Ihrem
Automobil. Das greift tief in das Individuum ein. Noch meine Väter, meine
Großväter haben viel freier gelebt als heute..."
Dazu 2016: Das Problem des Freien,
der sich nicht zur Versklavung der Massen bekennen darf. Ein altes Problem von
Nietzsche zu den neueren Überwindern, die alle mit dem Ruf nach Freiheit
beginnen und zum Ende Züchtungsprojekte am Menschen vorschlagen. Altbekannt
auch, dass jede Ideologie für ihr eigenes Unterdrückungsprojekt besondere
Freiheit einfordert.
Der Kosmopolit Goethe hätte sich im
Grab umgedreht.
Klaus Wachowski