Mittwoch, 11. Januar 2023

Aus 2011 zu Physik

Aus alten Texten zur Physik
Blog 2011

In ihrer Begeisterung über die Atomspaltung hat die Physik die Türen verwechselt und ist in die Philosophie gestolpert. Jetzt haben wir den Salat: Raum und Zeit krümmen sich, kommen über einen Anfang kaum hinaus und das Licht verschwindet ohne zu verschwinden (vielleicht auch nicht). Effekte des Unbestimmtheitsprinzips scheinen zu bemerkenswerten Resultaten zu führen (Hawking: Einsteins Traum). So gibt es plötzlich neben der Zeit eine ebenso reale imaginäre Zeit, in der ebenso plötzlich wieder alle physikalischen Gesetze gelten, wie sie dort zu gelten aufhörten.- Mir wird ganz quant….

Also der Raum, die Vorstellung vom unendlichen Nebeneinander, soll plötzlich gekrümmt sein, weil sich Objekte in ihm befinden? Das unendlich teilbare Gestaltlose bekommt plötzlich Gestalt, Anfang und Ende, wird selbst zum Körper, zu Materie, die mit in ihr befindlichen Körpern und Kräften reagiert? Kennen wir die zwangsläufig sich einstellende Frage nicht bereits aus der Kritik des kosmologischen Gottesbeweises?: „... Und was ist neben, unter, hinter dem Raum, wenn nicht Raum?“ (Und ebenso für die gekrümmte Zeit: „... Was war vor der Zeit, was wird nach ihr sein, wenn nicht Zeit?)

Ganz recht: Mit solchen Theorien wird Wissen nicht geschaffen, sondern aufgegeben, um sich Sprünge der außervernünftigen Phantastik erlauben zu können. Gekrümmten Raum, Beginn und Ende der Zeit hatten wir doch schon vor dem Sieg der Erkenntnisphilosophie über die Spekulation: Als die Erde noch eine Scheibe und der Himmel eine Zwiebel von 12 Sphären war, und Gott mit den Naturgesetzen Fangen spielte.

Seither hatten sich die Objekte der Erfahrung der Beeinflussung von Raum, Zeit und Kausalität enthalten, sich darauf beschränkt, und miteinander in Ursache und Wirkung des Auseinander-Folgens zu treten. Wie kommt es plötzlich, dass es nicht mehr Materie und Energie sind, die sich gleichförmig oder gekrümmt im Raum verteilen, sondern dass sie allein durch ihr Dasein Raum und Zeit verändern, als seien diese eine Art Kleid, das an den Objekten hänge?

O Spinoza, Kant und Schopenhauer und ihr anderen, die Ihr Euch so viel Mühe gemacht habt, Begriffe, Wahrheit, Gewissheit deutlich zu machen, die Gegenstände der Vorstellung fein von dem Medium zu unterscheiden, in dem sie uns erscheinen! Schon sind sie wieder da die Spekulanten und Phantasten, die den Raum mit den Gegenständen gleich setzen, die in ihm liegen, die Zeit mit den Veränderungen, die in ihr aufeinander folgen und die Kausalität mit dem Geschehen, das sich in ihr als ein stetes Verwandeln der Form darstellt!....


…..Spekulanten und Phantasten, die den Raum mit den Gegenständen gleich setzen, die in ihm liegen, die Zeit mit den Veränderungen, die in ihr aufeinander folgen und die Kausalität mit dem Geschehen, das sich in ihr als ein stetes Verwandeln der Form darstellt!

2008
Weil die Physik mal wieder den Kopf schüttelt,

hier ein älterer Text


Angenommen, ein Gegenstand sei schneller als der Schall, so könnten wir seine Geschwindigkeit mit akustischen Instrumenten nicht messen, noch seine Bewegung mit ihnen anders als mit allen Problemen zeitverzögerten Aufnehmens verfolgen. Wir müssten aus der Erscheinung auf das Geschehen rückschließen,- spekulieren, wo das Experiment keine eindeutigen Ergebnisse zeigt. 


Nehmen wir an, ein Gegenstand sei schneller als Licht...


Da lacht Schildkröte über Achilles. Schneller als ich kann niemand sein: wir machen ein Wettrennen. Wenn Du mir nur einen winzigen Vorsprung gibst, wirst Du mich nie einholen. Denn während Du losläufst, lege auch ich einen Weg zurück, den Du einholen musst. Und während Du das versuchst, gehe auch ich wieder etwas weiter. Achilles schüttelt den Kopf: das ist für mich Relativitätstheorie. Und läuft los.


Da niemand schneller als das Licht sein kann, das sich Schildkröte nennt, bemerkt sie bei seinem Herankommen eine Farbänderung ins Blaue seiner Erscheinung, nachdem er sie überholt hat, eine Rotverschiebung. Merkwürdig, denkt sie: ob der Raum gekrümmt ist?


Wenn wir optische Instrumente entwickeln könnten, die überlichtschnelle Bewegungen verfolgen könnten... Wir könnten nichts mit ihren Messergebnissen anfangen. Wie müsste sich die Erscheinung von überlichtschnellen Objekten im Raum oder in der Versuchsanordnung zeigen?


Bei einem akustischen Instrument kommen die Schallwellen aus dem Geschehen vor 100 m Entfernung später an als die soeben erst erzeugten. Bei einem überschallschnellen Flugzeug, das nach gewisser Zeit wieder unter 333m/sec fliegt, könnte man beim Nachmessen von Entfernung und Zeit der akustischen Erscheinung auf den Gedanken kommen, den beiden unterschiedenen Erscheinungen unterschiedliche Objekte zuzuordnen. Oder man könnte die Möglichkeit der Gleichzeitigkeit eines Objekts an zwei Orten behaupten. Gott und der Optik sei Dank, dass es eine weitere Möglichkeit der Beobachtung gibt. So müssen wir wirklich glauben, dass es so etwas wie überschallschnelle Objekte gibt.


Vielleicht könnte die Schildkröte aber auch aus dem gleichzeitigen Erscheinen eines roten Achilles hinter und eines blauen vor ihr auf die Idee kommen, dass es tatsächlich Wesen gibt, die schneller und heller sind als sie, gleichzeitig an mehreren Orten, also der Raum gekrümmt. Sie könnte mit dem Nobelpreis rechnen.



Sind wir nicht alle ein Bisschen Schildkröte?

Klaus Wachowski 11.11.08







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